CDU-Fraktion fordert ergebnisoffene Betrachtung der Prüfergebnisse
Die offizielle Ankündigung der Stadt Dresden, dass bei der Umgestaltung der Großen Meißner Straße und der Köpckestraße die Boulevardvariante umgesetzt werden sollen, verwundert doch sehr. Es offenbart aber mal wieder grünes Demokratieverständnis, wenn der Baubürgermeister ohne jegliche Ausschuss- oder gar Stadtratsbefassung „seinen“ Favoriten verkündet. Bisher war die Vorlage zum freiraumplanerischen Wettbewerbsergebnis „Königsufer/Neustädter Markt“ lediglich im Ältestenrat Beratungsgegenstand. Der Bauausschuss und Stadtbezirksbeirat wird sich erst in den kommenden Wochen damit befassen, bevor der Stadtrat frühestens am 13.06.2024 eine Entscheidung fällt.
Der CDU-Fraktion ist es wichtig, die Dresdnerinnen und Dresdner, insbesondere die Anwohner vor Ort, bereits im Vorfeld über die Ergebnisse der Prüfaufträge zu informieren. Denn eine erste (nicht repräsentative) Leserumfrage der DNN hat bereits eine klare
Tendenz aufgezeigt, die nicht dem Favoriten des Baubürgermeisters entspricht.
Dazu Veit Böhm, verkehrspolitischer Sprecher der Fraktion:
„Solange es keine funktionierende Westumfahrung gibt, wird sich die Verkehrsmenge insbesondere in den Spitzenzeiten auch zukünftig nicht wesentlich verändern. Die Große Meißner ist derzeit eine der wichtigsten Hauptachsen und wird dies auch noch eine ganze Weile bleiben.
Es gibt derzeit schlicht noch keine durchgängig funktionierende Westumfahrung und deren Realisierung ist noch völlig vage. Durch den aktuellen Verkehrsversuch am Flügelweg wird gerade Ausweichverkehr in Größenordnungen in die Innenstadt und den Bereich am
Neustädter Markt verlagert - also das Gegenteil einer Verkehrsmengenreduzierung. Hinzu kommen für das Stadtbahnprojekt langwierige Bauarbeiten an Nossener Brücke, Zellischer Weg etc. Die Behauptungen von BM Kühn hinsichtlich eines sinkenden Verkehrsaufkommens sind auf absehbare Zeit einfach nicht zutreffend und damit reines Wunschdenken.
Aus baulicher Sicht bietet z.B. eine Tunnellösung die Chance, den Bereich deutlich enger zu fassen, denn es müssten z.B. nur kleine Anlieferstraßen und Straßenbahngleise oberirdisch verbleiben. So könnten auf der westlichen Seite wieder die alten historischen Baulinien
aufgenommen werden.
BM Kühn tut so, als wären seine Vorstellungen bereits beschlossen. Die Diskussion mit Bürgerschaft und Stadtrat beginnt gerade erst und diese werden darüber entscheiden.“