Die zukünftige Führung des Radverkehrs am Schillerplatz sorgte zuletzt im Zusammenhang mit einem angekündigten und inzwischen verschobenen Verkehrsversuch für Diskussionen. Während das Markieren von Radwegen auf dem Blauen Wunder selbst unstrittig ist, sorgten die Vorschläge zur Verkehrsführung auf und um den Schillerplatz für Kritik. Da eine Reihe von Widersprüchlichkeiten hinsichtlich der fachlichen Einschätzung der vorgeschlagenen Maßnahmen nicht aufgelöst werden konnten, hatte die CDU-Fraktion Akteneinsicht zu diesem Vorgang beantragt.
Veit Böhm, verkehrspolitischer Sprecher der Fraktion erklärt dazu:
„Im Ergebnis der Akteneinsicht muss man festhalten, dass die Probleme um den geplanten Verkehrsversuch gravierender sind, als es die Verwaltung bislang dargestellt hat. Ich würde mir, vor allem im Hinblick auf die bestehenden Sicherheitsbedenken, daher wünschen, wenn die Diskussionen darüber versachlicht werden könnten.
Wir haben deshalb eine Anhörung im Verkehrs- und Bauausschuss beantragt, in der die Ergebnisse des durchgeführten Sicherheitsaudits vorgestellt werden sollen, ebenso wie die vorliegende Unfallanalyse der letzten Jahre. Wir wollen auch über die Stellungnahmen zur geplanten Spurführung in Mittellage der Fahrbahnen sprechen, genau wie zur Problemlage Hüblerstraße. Unabdingbar scheint uns auch die vertiefte Betrachtung von geplanten verkehrsorganisatorischen Maßnahmen zur Verringerung des Verkehrs auf der Grundstraße - gerade auch im Hinblick auf die noch ungelösten Probleme des Ullersdorfer Platzes und der Bautzner Landstraße. Weiterer Informationsbedarf besteht nach unserer Einschätzung auch zu den zeitlichen Auswirkungen des Verkehrsversuchs auf die Sanierung des Blauen Wunders und die konkrete Radverkehrsführung während der geplanten Sanierungsphase bis 2028.
Konkret: Wenn, wie auch von uns bislang befürwortet, bereits jetzt Radwege auf dem Blauen Wunder markiert werden, wo stehen dann die Gerüste zur Sanierung der Stahlkonstruktion?
Die witterungsbedingte Verschiebung des Verkehrsversuchs von Bürgermeister Kühn gibt uns die Chance, die Auswirkungen der konkreten Vorschläge noch einmal fachlich und in Ruhe zu betrachten.“