Nikolov: Zurück zu den Wurzeln - Straßen- und Stadtteilfeste erhalten

Rede Petra Nikolov Stadtteilfeste

Wie heißt es doch so schön: DIE FESTE MUSS MAN FEIERN, WIE SIE FALLEN. Aber es ist der CDU-Fraktion wichtig, dass die Rahmenbedingungen und Voraussetzungen dafür stimmen. Und genau dort sehen wir das Problem bei dem zur aktuellen Stunde vorliegenden Vorschlages.

Blicken wir aber zunächst ca. 30 Jahre zurück:

Da entstanden Stadtteilfeste, welche für die Bewohnerinnen und Bewohner im jeweiligen Kiez gedacht waren, weil sie auch von diesen selbst organisiert wurden.

So konnte man vor den Haustüren selbstgemachte Bowle testen, auf kleinen Flohmärkten stöbern, sich in die bunte Auswahl von Sesseln oder Stühlen setzen, welche vor dem Haus standen und in kurzweilige Gespräche eintauchen. Für die Kinder waren kleine Wasserschüsseln und -wannen, als Pansch- und Planschmöglichkeiten gegen die Hitze, - oder Spiele aufgebaut. Auch für, meist noch unbekannte, Musiker bot das Stadtteilfest die Möglichkeit, sich dem Publikum zu präsentieren. Alles fand in einem überschaubaren Rahmen statt.

Aber von diesen, in den Stadtteil hineinwirkenden Festen, haben sich die BRN, das Elbhangfest oder das Hechtfest leider sehr weit entfernt. So wurden vor allem in den letzten Jahren diese Feste immer größer geplant und die Individualität ging verloren. Das ist besonders schade. Denn irgendwie traf man bei all diesen Festen u.a. auf die gleichen Getränkewagen und „Fressbuden“, Künstler und Akteure. Das Alleinstellungsmerkmal ging verloren. aber genau dadurch sollten sich die Stadtteilfeste voneinander unterscheiden. Und mit der Größe der Feste wurden natürlich auch die Auflagen und Anforderungen immer größer.

Wir haben aber bereits ein großes Fest, nämlich unser Stadtfest, welches über die gesamte Stadt - und darüber hinaus - ausstrahlt und sehr erfolgreich ist. Die Versuche von Elbhangfest, BRN und Co., dieses Stadtfest an Größe, Publikum und vielleicht auch Umsatz zu erreichen, sind nun gescheitert.

Natürlich ist das erst einmal traurig für die, die noch gerne diese Feste besucht haben. Es kann aber auch eine Chance sein, sich auf die Wurzeln zu besinnen. Die Stadtteilfeste sollten ihrem Namen wieder alle Ehre machen. Als CDU-Fraktion sind wir sehr gern bereit, diese dabei auch zu unterstützen. Diese Feste leben von den Organisatoren, denen wir an dieser Stelle sehr danken, denn ohne diesen ehrenamtlichen Einsatz gäbe es die Stadtteilfeste nicht. Aber, liebe private Organisatoren, gehen Sie auf den Urgedanken zurück.

Dass ein solches Fest mit Unterstützung aus der Kulturförderung oder mit finanziellen Mitteln der Stadtbezirksbeiräte im kleinen Rahmen dauerhaft erfolgreich sein kann, zeigt zum Beispiel das PHF, welches in diesem Jahr zum 31. durchgeführt wird. Seit 31. Jahren bleibt es seinem Ursprungsgedanken treu und wirkt in den Stadtteil hinein. In ähnlicher Form gilt dies auch für die Zschachwitzer Dorfmeile und andere.

Die BRN, Elbhangfest oder das Hechtfest haben ihren Charakter durch ihren Drang zur Größe verloren. Diese mit öffentlichen Geldern retten zu wollen, ist der falsche Weg. Wie bereits gesagt: Es braucht einen Neustart im Kleinen, die Rückbesinnung auf die eigene Einzigartigkeit.

Wir als CDU-Fraktion unterstützen diesen Neustart sehr, denn die Feste soll man feiern wie sie fallen.