Familienzentrum Plauen Clehmann

Klarheit statt Wunschdenken – Jugendhilfe in schwierigen Zeiten verlässlich sichern

Positionierung der CDU-Stadtratsfraktion Dresden zur Jugendhilfeförderung 2025/2026

Die geplanten Kürzungen im Bereich der Jugendhilfe sind schmerzhaft. Daran gibt es nichts zu beschönigen – und wir tun gut daran, es auch nicht zu versuchen. Wir erleben harte finanzielle Zeiten und eine Aussicht auf Besserung ist nicht in Sicht. Daher müssen wir schmerzvolle Entscheidungen treffen und die Jugendhilfe für die Zukunft stabilisieren und effizient weiterentwickeln. Viele Träger der freien Jugendhilfe leisten seit Jahren hervorragende Arbeit. Diese Arbeit ist uns wichtig. Aber: Wir stehen vor der Realität begrenzter Mittel. Diese Realität verlangt Entscheidungen – nicht bloß Haltung.

Die CDU-Fraktion im Dresdner Stadtrat setzt sich auch unter schwierigen Bedingungen für den Erhalt und die Stabilität sozialer Infrastruktur ein. Wir geben jedoch keine Versprechen zulasten künftiger Generationen. Unsere Verantwortung liegt in der Ausgewogenheit zwischen fachlichem Anspruch und finanzieller Tragfähigkeit.

Deshalb tragen wir die aktuelle Vorlage zur Jugendhilfeförderung mit. Sie bildet unter den gegebenen Rahmenbedingungen einen nachvollziehbaren, fachlich geleiteten Vorschlag, der Prioritäten setzt und Planungssicherheit schafft:

  • Mobile Jugendarbeit bleibt flächendeckend erhalten – mit mindestens 2,0 VzÄ in jedem Stadtbezirk.
  • Alle Zielgruppen – Kinder, Jugendliche, Familien – werden weiterhin erreicht, und das in sozialräumlicher Nähe.
  • Gefördert wird, was fachlich begründet ist. Diene Doppelstrukturen zwischen Land und Kommune. Keine Gießkanne, sondern gezielte Steuerung.
  • Schwerpunkte liegen auf großen, tragenden Einrichtungen sowie auf Stadtteilen mit besonderem Bedarf.

Die Verwaltung hat bei der Erarbeitung der Vorlage Kriterien angelegt, die wir in der Sache teilen: Klarheit, Fachlichkeit, Verlässlichkeit.

Wir wissen: Diese Entscheidungen stoßen nicht überall auf Zustimmung. Aber sie schaffen das, was in dieser Situation am dringendsten gebraucht wird – Planungssicherheit für Träger und Fachkräfte. Ein Herauszögern der Entscheidung würde die Unsicherheit verlängern, nicht verringern.

Zugleich machen wir als CDU-Fraktion deutlich:

  • Die Schulsozialarbeit ist für uns unverzichtbar. Sie bleibt die erste Priorität in der Jugendhilfe. Hier konnten wir den Stand von 2024 fast annähernd halten.
  • Familienzentren sind tragende Elemente der Jugendhilfe – wir wollen sie erhalten und im Rahmen der Möglichkeiten gezielt weiterentwickeln.
  • In Stadtteilen mit besonders hoher sozialer Belastung oder hohem Migrationsanteil unterstützen wir den bedarfsgerechten Ausbau präventiver Strukturen.

Unsere Haltung bleibt klar: Vorbeugende und niedrigschwellige Angebote sind ein Rückgrat der Jugendhilfe. Ohne zusätzliche Mittel bleibt nur eines – konsequente Priorisierung. Daran orientieren wir unser Handeln.

Wir werden der Vorlage zur Jugendhilfeförderung mehrheitlich zustimmen – nicht aus Begeisterung, sondern aus Verantwortung. Einige Änderungen sind nicht ausgeschlossen. Wir nehmen ihr Anliegen entsprechend ernst und mit in die Verhandlungen. Gern bleiben wir mit Ihnen im Austausch.

Johannes Schwenk und Matthias Dietze
CDU-Mitglieder im Jugendhilfeausschuss des Dresdner Stadtrates